österreichischer Gewerkschafter und Politiker; SPÖ; Minister für Handel, Gewerbe und Industrie 1970-1983; Mitglied des Nationalrats 1961-1983; Vorsitzender der Gewerkschaft der Lebens-und Genussmittel-Arbeiter (LUGA) 1961-1989; ÖBG-Präsidiumsmitglied ab 1983; Aufsichtsratsvorsitzender der Österreichischen Industrieholding Aktiengesellschaft (ÖIAG) 1985-2000
* 25. März 1921 Wien
† 4. Januar 2014 Wien
Herkunft
Josef Staribacher stammte aus Wien. Sein Vater war in der Wiener Verkehrsbehörde beschäftigt, und zwar als Straßenbahnschaffner und Kanalaufseher.
Ausbildung
S. engagierte sich neben dem Besuch einer technischen Mittelschule in der sozialistischen Jugendorganisation der SPÖ. Diese war ab 1934 nach bürgerkriegsähnlichen Unruhen vom autoritär organisierten Ständestaat ("Austrofaschismus") verboten worden. S. wurde wegen seiner illegalen Aktivitäten bei den "Roten Falken" der Schule verwiesen und erlernte ab 1936 den Beruf eines Stein- und Offsetdruckers und war bis 1939 als Drucker tätig. Nach dem Anschluss Österreichs und der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten im März 1938 leitete S. eine illegale Gruppe, lehnte aber einen ihm zufolge sinnlosen bewaffneten Kampf ab (vgl. Standard, 7.1.2014). Er wurde verhaftet und war 1939/1940 neun Monate im Konzentrationslager Buchenwald inhaftiert. 1940 wurde er zum Kriegsdienst eingezogen, wegen politischer Unzuverlässigkeit aber "nur" als Krankenpfleger eingesetzt. Nach einer schweren Verwundung (1941) und der Genesung holte S. in Abendkursen die Matura ...